Unser Biolandhof
1. Land- und Forstwirtschaft
Der Erharthof ist seit 1980 ein anerkannter Biolandhof. Die Richtlinien von „Bioland“ verlangen und garantieren eine artgerechte Tierhaltung. Verzichtet wird auf Spritzmittel (Herbizide, Pestizide) und auf Kunstdünger (schnellwirkende, wasserlösliche Dünger). Die medizinische Behandlung der Tiere geschieht auf Naturheilbasis.
Wir betreiben auf unserem Grünlandbetrieb Mutterkuhhaltung im modernen eingestreuten Laufstall. Verbraucher schätzen die Ab-Hof-Vermarktung von selbst erzeugten Produkten.
Wir sind ein Landschaftspflegehof. Dies beinhaltet die Pflege von Nassflächen im Loisach-Kochelseemoor mit artenreicher Flora und Fauna.
Den zum Hof gehörenden Bergwald nutzen wir für Schnittholz sowie für die Energieholzgewinnung.
2. Energie und Umwelt
Eine am Hof installierte Hackschnitzelheizung verarbeitet Rest- und Abfallholz aus dem eigenen Bergwald.
Die Warmwasseraufbereitung geschieht mittels Sonnenkollektoren auf dem Hausdach. Auf unseren Dächern ist eine ca. 800 qm große Photovoltaikanlage installiert. Sie produziert jährlich ca. 80.000 kWh Strom.
3. Geschichtliches
Der Erharthof zählt zu den traditionsreichsten Höfen im Gebiet der ehemaligen Klosterherrschaft Benediktbeuern. In einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs III. vom Jahr 1048 an das Kloster wird der Weiler „Orth“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Vermutlich existierte damals schon im Ortskern eine Hofanlage aus der später der Erharthof hervorging. Klosternotizen über die Zahlung des „Zehnten“, eine Art Steuer, belegen ab 1441 lückenlos die Namen der Hofbewohner. Dadurch wissen wir, dass ab 1523 die Familie „Lautterpacher“ (von: „lauterer, klarer, reiner Bach“) den Hof bewirtschaftete. Dies ist vermutlich ein Herkunftsname. Unsere Vorfahren kamen vielleicht von der Gegend an den Osterseen bei Starnberg, wo bis heute die „Lauterbacher Mühle“, heute ein Herzzentrum, existiert. Warum „Erharthof“? Der Eintrag im Zehentbuch von 1523 lautet auf „Erhart Lautterpacher“. Die Familiennamen bekamen erst mit der Zeit ihr heutiges Gewicht und so sagte man: „Ich gehe zum Erhart, ich war beim Erhart“ Und da es vermutlich in der Gegend mehrere Männer mit diesem Vornamen gab, sagte man: „… zu dem von Lautterpach, zum Lautterpacher“.
Die Säkularisation von 1803 zerstörte viel Kulturgut, ließ aber, auch wenn „unter dem Krummstab gut leben“ war, unsere Vorfahren zu freien Bauern werden. Im Laufe der Jahrhunderte mit Zeiten relativen Wohlstandes, Kriegen, Seuchen und Ernteausfällen wurden Haus und Stall dem jeweiligen Zeitgeschmack und den technischen Möglichkeiten entsprechend erneuert. Die Lautenbachers waren immer gerne innovativ…